Voller Vorfreude habe ich nun aufgrund meines Bauplans das Gewicht des Aufbaus berechnen lassen und liege wohl um die fünf bis sechs Tonnen für den Hausaufbau inklusive Decks-Beplankung und Inventar. Diese Daten habe ich nun wiederum vor Weihnachten an die Firma Technus gesendet um ein Angebot für die Schwimm-Unterkonstruktion zu erfragen. Heute habe ich dieses Angebot bekommen und muss ehrlich gesagt erstmal etwas schlucken.

Ich möchte hier im Blog nicht über konkrete Zahlen reden, aber ich sag mal so: Wenn man sich fast um das Dreifache verschätzt, ist das doch recht heftig. Ich dachte im ersten Moment: Aus der Traum – das ist wohl eine Nummer zu groß. Nach einer sehr unruhigen Nacht spreche ich mit ein paar Leuten und glücklicherweise ist es beispielsweise mein Onkel, der sofort meint ich solle ganz ruhig bleiben. Davon soll ich mich nicht verschrecken lassen, meint er, und es wird schon eine Lösung geben. Auch meine tolle Mutter gibt mir weiterhin Mut und sagt, das war ihr schon fast klar, dass ich mich da verschätze. Trotzdem keine Spur von Aufgeben … solche Mütter wünscht sich doch jeder!

Ich überlege hin und her und beschließe weitere Angebot einzuholen um mehr Vergleiche zu haben. Ein netter Mann von der Firma Perebo meldet sich zurück und gibt mir wertvolle und sehr ehrliche Tipps. So erklärt er mir, dass ihre Schwimmkörper nicht so groß sind und meine Größe und Gewicht bei Ihnen nur über einen Trimaran (also mit drei Schwimmkörper-Reihen) umzusetzen ist. Da ich allerdings einen Katamaran-Stil (mit zwei Schwimmkörper-Reihen) bevorzuge, bin ich davon erstmal nicht begeistert. Er erklärt mir aber, wie man dabei einen Kompromiss machen kann um das ganze optisch zu „verstecken“. Indem man die mittlere Reihe kürzer macht als die Außenreihe verschwindet diese aus dem Sichtbereich. Ich bin sehr dankbar für diese Tipps zumal er mir auch direkt einen Preis für die konkrete Konstruktion und auch für den Transport nennen kann.

Ein Lichtblick gibt mir wieder Hoffnung
Ein Lichtblick gibt mir wieder Hoffnung

Nachdem ich nun wieder neue Informationen bekommen habe, beschließe ich mein Boot „abzuspecken“ um etwas mehr Puffer in Sachen Gewicht zu haben und eventuell ein etwas günstigeres Angebot zu erzeugen. Ich nehme eine dünnere Wandstärke des Hausaufbaus und verzichte auf das anfangs geplante Oberdeck (begehbares Dach). Nun lasse ich diese Daten (ich liege jetzt knapp unter fünf Tonnen) nochmals von beiden Firmen berechnen, um mich dann zu entscheiden.

Nach einiger Zeit habe ich mich auch wieder etwas erholt und bin zwar immer noch erstaunt, dass diese Schwimmsysteme so teuer sind, aber ich sehe ein, dass mein Projekt eine gute Basis haben muss. Wenn die Schwimm-Plattform nicht ordentlich wird und nicht viel tragen kann, nützt mir der schönste Aufbau auch nichts mehr. Es ist wie das Fundament eines Hauses, auf dem alles steht und daher unbedingt qualitativ gut sein sollte. In diesem Fall muss jenes aber auch noch schwimmen können und verhältnismäßig gute Fahreigenschaften haben.

Geschrieben von:

Toni Polkowski

Ich bin ein selbständiger Mediendesigner und leidenschaftlicher Foto-Künstler mit einer großen Naturverbundenheit. 1979 geboren, in der Prignitz aufgewachsen, von 2002 bis 2020 in Berlin gelebt, wohne ich nun in der mecklenburgischen Seenplatte. 2015 habe ich beschlossen ein eigenes Hausboot zu bauen. Dieses doch recht große Projekt möchte ich in diesem Blog dokumentieren um anderen Interessierten einen Einblick zu geben und meine Erfahrungen zu teilen.