2019 – Ganz anders als geplant
Vorbereitungen im Winter
Wie jeden Winter nutzten wir die Zeit im Winterlager um ein paar Einbauten und Änderungen vorzunehmen. Dieses Jahr war es allerdings nicht mehr viel. So haben wir die zu Weihnachten bekommenen Solarlampen auf dem Vorderdeck verbaut und einen schöneren Gasherd in der Küche installiert. Nun können wir also mit zwei Flammen zugleich kochen.
Zum Glück war es im letzten Winter nicht immer vereist und so konnten wir noch einige Male mit dem Boot auf dem Kanal rumschippern. Das ist zwar etwas kälter als im Sommer aber dennoch hat es seinen Reiz zumal man so gut wie allein auf dem Wasser ist.
Der große Schreck
Wir bereiten gerade die Überfahrt ins Sommerlager für April vor und freuen uns wieder in die Mecklenburgische Seenplatte zu fahren, als wir erfahren, dass die Schleuse Zaaren geschlossen bleibt. BÄM! Lange Gesichter und Ratlosigkeit. Was sollen wir nur machen? Wie kommen wir nun nach Meck-Pom? Die Havel ist Richtung Norden gesperrt und der Hauptwasserweg gekappt. Das allein ist schon ärgerlich genug. Dazu kommt aber noch, dass wir aus unserer Marina fürs Winterlager raus müssen und nun schleunigst einen neuen (Übergangs-)Liegeplatz suchen müssen. Also fragen wir rum und hoffen noch etwas für ein großes Hausboot zu bekommen. Zum Glück wird unser üblicher Sommerliegeplatz erstmal für uns freigehalten und wir hoffen, dass wir dann wie angekündigt im August wieder die Schleuse benutzen können. Nach etwas Suchen kommen wir dann ab April in der Nähe von Zehdenick unter. Darüber sind wir sehr dankbar.
Erstmal die Gegend erkunden
Nun, es ist nicht unsere bekannte Sommergegend aber wir machen das Beste draus und schauen uns erstmal hier um. Leider gibt es für uns keine größeren erreichbaren Seen, aber zumindest sieht hier die Havel noch ziemlich urisch und sehr natürlich aus. Es gibt zwei kleinere Gewässer (Tonstiche) auf denen man verweilen und die Natur beobachten kann. So verbringen wir die Zeit mit Freunden und freuen uns, daß die Tage wieder länger und wärmer werden.
Auch mal schön, sich mit anderen Hausboot-Eignern auszutauschen und zu sehen wie sie ihre Ideen umgesetzt haben. Langsam wird es immer voller im Hafen und wir fühlen uns hier gut aufgehoben. Da es nun nicht mehr so viel zu bauen an Bord gibt, nutzen wir die Zeit wirklich bewusst zum Entspannen und mal nichts zu tun.
Dann ist auch schon der Sommer da und die alljährliche Männer-Floß-Tour steht wieder auf dem Programm. Toll wenn man seine Traditionen aufrecht erhält und regelmäßige Auszeiten mit seinen Freunden hat.
Im fortgeschrittenen Sommer konnte Anna nicht widerstehen und hat sich ein SUP angeschafft. Natürlich musste das gleich ausprobiert werden und ist wirklich eine tolle Ergänzung zum Hausboot. Leider kam aber noch die neue Info, dass die kaputte Schleuse in Zaaren wohl erst im November aufmachen soll. Das ist nochmal sehr hart für uns aber wir beschließen bis dahin zu warten und hoffen wenigstens dann endlich in unsere Gewässer in Mecklenburg zu kommen. Schließlich wollen wir dort dann auch für immer bleiben und nicht mehr hin und her ziehen. Also heißt es nun Daumen drücken, dass die Schleuse dann wirklich aufgeht.
Hoffnung
Dann werden die Tage wieder kürzer, aber immer noch schön um viel auf dem Wasser zu sein. Es sieht immer noch gut aus, dass die Schleuse noch im November öffnen soll und wir endlich „nach Hause“ fahren können. Also treffen wir ein paar Vorbereitungen um dann bereit zu sein. Wir warten den Motor, machen ein paar Schönheitsreperaturen und checken ständig die Nachrichten ob es nicht doch wieder Verzögerungen und Änderungen gibt. Zwischenzeitlich war sogar die Zeitung bei uns um einen Artikel für den Berliner Kurier zu schreiben. Wir staunten nicht schlecht als wir uns dann auf der Titelseite wiedergefunden haben.
Endlich ist es soweit
Wir können wieder los und die Havel endlich hoch nach Mecklenburg Vorpommern schippern. Vorfreude macht sich breit und wir beladen das Boot mit Lebensmittel und ausreichend Treibstoff und dann geht es los. Sechs Schleusen liegen noch vor uns und wir haben auch größtenteils Glück mit dem Wetter.
Noch einmal an der Schleuse übernachten, dann sollten wir es geschafft haben. Es fühlt sich gut an wieder freie Fahrt zu haben und dahin fahren zu können wo man möchte.
Nach zwei Tagen Fahrt fahren wir endlich in unseren Heimatsee und sind überglücklich. Nach über einem Jahr können wir nun wieder an unserem altbekanntem Steg anlegen und sind so froh nun das Boot hier zu haben. Denn zwischenzeitlich haben wir ein neues Projekt in den Startlöchern: Angetan von unserem kleinen, schwimmenden Holzhaus möchten wir nun ein großes an Land bauen. 2020 wird also wieder spannend!